Feedback, die Fachstelle für Jugendberatung und Suchtvorbeugung, hat die Kinder- und Jugendtreffs „Keck“, „Konkret“ und…
Nach der Sucht: Ein neues Arbeitsleben
Wer Oliver Bülskämper durch die etwas heruntergekommenen Räume folgt, braucht Vorstellungsvermögen. Er hat den Plan im Kopf, kann jedes noch so kleine Detail beschreiben. In der Bischoffsgasse entsteht schon bald ein besonderes Café. Wo zuletzt Thai-Massagen angeboten wurden, wird es künftig kulinarisch lecker. Das Besondere: Die Menschen, die dort künftig ihre Gäste bedienen werden, waren einst suchtkrank. Die Arbeit im Café ist ihre Chance, wieder ins Arbeitsleben zurück zu finden.
Oliver Bülskämper wird die gastronomische Einrichtung des Sozialen Zentrums leiten. Aktuell plant er sie. Für den 36-jährigen Koch und Betriebswirtschaftler mit internationaler Erfahrung ein Herzensprojekt. „Es ist eine sehr schöne Erfahrung, diese Menschen bei ihrer Integration begleiten zu können“, so Bülskämper.
Zurück in das Leben
„Wenn der geplante Umbau zügig klappt, können wir noch in diesem Jahr das erste Mal die Tür öffnen“, sagt auch Christian Köhler, stellvertretender Leiter der Dortmunder Drogenberatungsstelle (DROBS), die ebenfalls zum Sozialen Zentrum gehört. Gemeinsam mit seinem Kollegen Wolfram Schulte hat er das Konzept entwickelt, das Oliver Schönauer jetzt in die Tat umsetzt.
„Unser Ziel ist es, langzeitarbeitslose drogenabhängige Frauen und Männer, die sich in einer Substitutionstherapie befinden, wieder zurück ins Leben zu führen“, so Köhler. Dafür müssen sie, so beschreibt er, ein stabiles Wohnumfeld vorweisen, sich vom Drogenmilieu distanziert haben, straffrei sein, und sich mit einer beruflichen Perspektive auseinandersetzen. Für sie gilt, mit qualifizierter Begleitung wieder Strukturen aufzubauen.
Behutsam in das Arbeitsleben
Oliver Bülskämper weiß wiederum genau, wie er diese Menschen behutsam in die Geheimnisse der Gastronomie einführen wird. „Unser Qualitätsmanagement beinhaltet, dies in kleinen Bausteinen zu vermitteln. Es geht auch darum, Erfolge erleben zu können“. Das Konzept sieht vor, das Fachkräfte der DROBS die Teilnehmer*innen im Rahmen der Maßnahme betreuen. „Wir sind sehr froh, dieses Café direkt neben unserer Einrichtung realisieren zu können“, so Christian Köhler.
Bis es so weit ist, jongliert Oliver Bülskämper mit Rechner und Telefon, um Handwerker mehrerer Gewerke, Küchenausstatter, und weitere Dienstleister unter einen Hut zu bekommen. Das Angebot wird weitestgehend bio sein, es wird Kaffeespezialitäten geben. Die ersten Bestandteile der künftigen Speisekarte hat er längst im Kopf. Natürlich gibt es auch Erfrischungsgetränke. Dass neben dem Café noch zwei Seminarräume in unterschiedlichen Größen angeboten werden können, wird für eine gute Auslastung sorgen.
Bei der Frage nach dem Namen lacht Oliver Bülskämper. „Der wird dann verraten, wenn wir einen ungefähren Eröffnungstermin haben“ sagt er, und greift schon wieder zum Telefon.