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Das Soziale Zentrum ist ein fester Bestandteil des sozialen Lebens in Dortmund. Ein Plus an Lebensqualität für Kinder, Jugendliche, Familien und Senioren war und ist die Zielsetzung der Beschäftigten des Sozialen Zentrums Dortmund e.V.

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Unsere Standorte

Nachberichterstattung Drogentotengedenktag 2023

Plakate mit Sprüchen wie: „Etwas mehr Zeit hätte dir gut gestanden. Du wirst eine Lücke hinterlassen“ oder „Schade, dass du nicht besser auf deine Gesundheit aufgepasst hast. Trotzdem ruhe in Frieden“ zieren den Eingang zum Dortmunder Stadtgarten und lenken die Aufmerksamkeit der Passant:innen auf sich.

Es sind Sprüche aus dem Kondolenzbuch des Drogenkontaktladens Café Flash, die in Gedenken an verstorbene Drogenabhängige niedergeschrieben wurden und heute für die Öffentlichkeit sowohl sichtbar als auch hörbar gemacht werden. Zuvor haben Besucher:innen des Drogenkontaktladens ebendiese Kondolenzsprüche eingesprochen und erzeugen nun eine für alle Anwesenden präsente Soundkulisse, die zum Stehenbleiben, Zuhören und Erinnern anregt. In Vorbereitung auf den Drogentotengedenktag 2023 luden die Organisator:innen, bestehend aus der Drogenberatung Dortmund, Aidshilfe, Nado, Angehörigenkreis drogenkonsumierender Menschen, jes NRW und Drogenhilfe PUR über selbstgestaltete Postkarten großflächig die Dortmunder Stadtgesellschaft, ihre Politiker:innen, die Presse und dieses Jahr ganz gezielt auch Wohnungsbaugesellschaften schriftlich ein. Denn der Dortmunder Drogentotengedenktag widmet sich diese Jahr neben dem Gedenken an die verstorbenen Drogenabhängigen zusätzlich dem Thema „Wohnungslosigkeit“ und macht damit u.a. auf die Zugangsbarrieren zum regulären Wohnungsmarkt aufmerksam, dem das Klientel der wohnungslosen Drogenabhängigen ausgesetzt ist. Stigmatisierungen und Diskriminierungen aufgrund der Wohnungslosigkeit, einer Suchtmittelabhängigkeit, Bezug von Transferleistungen oder Behinderungen machen eine selbstständige Überwindung der Wohnungslosigkeit in der Regel unmöglich und sollten die Akteur:innen und Politiker:innen auf dem Wohnungsmarkt in die Verantwortung ziehen, diesen Exklusionsmechanismen entgegenzuwirken.

Auf die Einladung reagierte auch die Presse, sodass sowohl die WDR Lokalzeit ein Mitglied von jes NRW begleitete und sowohl der WDR Hörfunk und auch die Dortmunder Nordstadtblogger Interviews und Filmbeiträge mit den Organisator:innen durchführten. Mit dem Glockenläuten der Reinoldikirche um 12 Uhr beginnt der Drogentotengedenktag am Dortmunder Stadtgarten. Nach einleitenden Worten von Celal Arslan, Drogenberatung Dortmund, trägt der Angehörigenkreis drogenkonsumierender Menschen das Gedicht des Ravensburger Drogentotengedenktages 2022 vor. Es folgt die Rede von Pfarrer Friedrich Laker der Lydiagemeinde und zieht die Aufmerksamkeit mit bewegenden Worten auf sich. Die Dortmunder Polizeistatistik verzeichnete vergangenes Jahr 31 Drogentote, deren Namen von einer Angehörigen verlesen werden. In der darauffolgenden Hauptrede stellt Celal Arslan die Wechselwirkungen zwischen Drogenabhängigkeit und Wohnungslosigkeit dar und gibt einen Einblick in mögliche alternative Handlungsstrategien für eine gelingende soziale Teilhabe. Die Menschen verteilen sich im Stadtgarten: die einen verzieren andächtig ausgelegte Steine mit den Namen der Verstorbenen, die anderen stehen am Gedenkstein in der Mitte des Stadtgartens und halten vor dem Blumengedeck inne. Währenddessen werden von der Drogenhilfe PUR weiße Luftballons und Stifte verteilt. Die Anwesenden schreiben Grüße und Erinnerungen auf die Ballons, ehe diese gleichzeitig in die Luft steigen und eine weiße Decke in Erinnerung an alle Drogentote der letzten 26 Jahre formen. Die Veranstaltung löst sich langsam auf. Menschen tauschen sich in kleineren Gruppen aus, sprechen über Verstorbene und machen sich auf den Weg in die nahegelegene Drogenhilfeeinrichtung Kick der Aidshilfe, um sich dort bei kostenlosem Kaffee und Kuchen, bereitgestellt durch die Nado, mit anderen Betroffenen auszutauschen und gemeinsam in Erinnerungen zu schwelgen.

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