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Das Soziale Zentrum ist ein fester Bestandteil des sozialen Lebens in Dortmund. Ein Plus an Lebensqualität für Kinder, Jugendliche, Familien und Senioren war und ist die Zielsetzung der Beschäftigten des Sozialen Zentrums Dortmund e.V.

Beratungsstelle Westhoffstrasse
Westhoffstraße 8-12
44145 Dortmund

Fax: 02 31 – 84 03 41

Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband Nordrhein-Westfalen
www.paritaet-nrw.org

Unsere Standorte

Wenn sich junge Eltern finden müssen

Jens freut sich auf den Abend. Der Tag in der Bank war stressig. Es waren zu viele Besprechungen angesetzt, am Ende sogar anderthalb Überstunden. Zuhause küsst er Maria und die kleine Elisa, die fröhlich auf dem Wohnzimmerteppich krabbelt. Er hängt seinen Anzug in den Schrank, und streift den Trainingsanzug über. Er packt die Sporttasche. Er will zum Kicken. Maria schmollt. „Das hatten wir nicht vereinbart“, sagt sie. „Elisa war den ganzen Tag nörgelig, ich möchte mich gern mit einer Freundin treffen“.  Ein Dilemma, das die beiden als junge Eltern immer häufiger erleben.

„Tatsächlich eine typische Situation, die junge Paare mit ihrem ersten Kind immer wieder erleben“, erklärt Beraterin Julia Reißing. Als eine von mehreren Beraterinnen kümmert sie sich um die Paare die beim Sozialen Zentrum Rat suchen. Oft knallt es nämlich bei jungen Eltern am Feierabend, wenn die unterschiedlichen Vorstellungen aufeinanderprallen. Viele sind dabei noch auf der Suche, um sich in ihrer Elternrolle zu finden. „Es hängt dann oft sehr von der Konstellation ab, in der sich die Paare befinden“, weiß sie.

Über die Bedürfnisse reden können

Etwa die Vereinbarung, wer sich um das Kind kümmert, und wer den Lebensunterhalt verdient. In unserem fiktiven Beispiel hatte Jens an seinem Arbeitstag sehr viel Stress. Den hatte Maria aber auch, weil das Kind den ganzen Tag nörgelig und schlecht gelaunt war. „Es geht sehr häufig darum, die Situation des Partners zu verstehen“, sagt Julia Reißing. Und es gehe besonders darum, über die eigenen Bedürfnisse reden zu können.

„Einige Probleme waren vielleicht schon vor der Geburt des Kindes da. Da hat es dann mal geruckelt, und dann war es auch wieder gut. Durch die Geburt des Kindes können sich die bereits vorhandenen Konflikte noch intensivieren. Jetzt geht es aber darum, das in der neuen Situation aufeinander abzustimmen“, so die Beraterin. Wie können sich die Eltern gegenseitig Freiräume schaffen, um etwa ihren  Hobbys nachgehen? Wie sieht der Alltag etwa der Mutter unter vielleicht Schlafmangel und unter der hormonellen Umstellung aus? Fragen und Situationen, die manche Paare zuweilen überfordert. Es gibt immer mehr Konflikte.  Sie bitten um Rat.

Als Beraterinnen sind Julia Reißing und ihre Kolleginnen emotional nicht beteiligt. Sie versuchen zunächst, die Situation und die Befindlichkeiten der beiden Partner aufzunehmen. Sie hören aufmerksam zu. „In der Situation, in der die Paare stecken, gilt es, die Rollen der beiden als Eltern und auch als Paar zu betrachten“, erklärt sie. Wenn das gegenseitige Verständnis da sei, sei häufig der Konflikt schon gemildert.

Unterschiedliche Herausforderungen der Eltern

Die Herausforderungen der jungen Familien sind oft sehr unterschiedlich. Die berufliche Situation und mögliche Perspektiven spielen oft für die Frauen eine Rolle. Früher selbstverständlich, heute schon lange nicht mehr: Es fehlen in vielen Fällen die familiären Strukturen. Oma und Opa sind längst nicht mehr immer als Hilfe greifbar. Und manchmal geht es auch darum, gegenüber den eigenen Eltern überhaupt eine eigene Haltung zu finden. Etwa, wenn diese mit der Erziehung ihrer Enkelinnen oder Enkel nicht immer einverstanden sind. Auch hier kann Konfliktstoff für die jungen Eltern entstehen, wenn vielleicht einer der beiden Partner sich gegenüber den eigenen Eltern nur schwer abgrenzen kann.

Was Julia Reißing und ihre Kolleginnen immer häufiger wahrnehmen: Zunehmend sind es auch die Männer, die mit der Paar- und Lebensberatung im Sozialen Zentrum einen Termin vereinbaren. „Das war vor einigen Jahren noch sehr anders. Da haben sich oft die Frauen gemeldet, berichten die Kolleginnen. Und viele der Paare melden sich rechtzeitig. „Da ist sprichwörtlich noch kein Kind in den Brunnen gefallen“.

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