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Das Soziale Zentrum ist ein fester Bestandteil des sozialen Lebens in Dortmund. Ein Plus an Lebensqualität für Kinder, Jugendliche, Familien und Senioren war und ist die Zielsetzung der Beschäftigten des Sozialen Zentrums Dortmund e.V.

Beratungsstelle Westhoffstrasse
Westhoffstraße 8-12
44145 Dortmund

Fax: 02 31 – 84 03 41

Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband Nordrhein-Westfalen
www.paritaet-nrw.org

Unsere Standorte

Soziales Zentrum Dortmund e.V. setzt Housing-First-Ansatz in Dortmund um

Wohnungen für Obdachlose, finanziert durch Kunst von Gerhard Richter –

Das Soziale Zentrum geht neue Wege in der Wohnungslosenhilfe. Seit dem 01.08.2019 wird Housing-First erprobt: Ein vielversprechender Ansatz aus den USA der bisher in Deutschland wenig Beachtung fand. An den Anfang des Hilfeprozesses wird hier die Versorgung mit regulär bezahlbarem Wohnraum gestellt – nach dem Einzug stehen den Betroffenen Sozialarbeiter*innen zur Bewältigung individueller Problemlagen zur Seite. Ein Unterschied zur gängigen Praxis der Notunterbringung, bei der in der Regel Gemeinschaftsunterkünfte zur Verfügung gestellt werden, die häufig zeitlich begrenzt und an einschränkende Strukturen geknüpft sind.
Einfach die Tür zumachen, zur Ruhe kommen und sich Zuhause fühlen. Was für die meisten Menschen Normalität ist, ist für Martin K. (Name geändert) ein völlig neues Lebensgefühl. Der 42 -jährige hat die letzten 10 Jahre meistens in Notunterkünften und auf der Straße gelebt. Vor einem Monat kam die Wende – von jetzt auf gleich, ohne sich vorher in irgendeiner Weise bewährt haben zu müssen. Martin K. unterschrieb einfach den Mietvertrag und zog in das Housing-First-Appartement des Sozialen Zentrums. Selbstbestimmung von Anfang an.

Mit der Umsetzung von Housing-First erweitert das Soziale Zentrum seine vielfältigen Hilfsangebote. Seit mehr als 40 Jahren ist der Verein u.a. Träger der Drogenberatungsstelle DROBS, welche jüngst an dem Konzept zur Weiterentwicklung der Wohnungslosenhilfe der Stadt Dortmund mitgewirkt hat. In Abstimmung mit dem Sozialamt fiel auch die Entscheidung den Housing-First-Ansatz zu erproben: „Die Erfahrungen mit dem Housing-First-Ansatz im Ursprungsland USA aber auch in unseren Breitengraden in Düsseldorf – gerade die nachhaltige Stabilisierung der Betroffenen – stimmten sehr zuversichtlich und eigneten sich gut als ergänzender Baustein in dem schon sehr breit aufgestellten Wohnungslosenhilfekonzept des Sozialamtes der Stadt Dortmund“, so Wolfram Schulte – Fachbereichsleiter der Drogenberatungsstelle DROBS.

Doch wie den Ankauf von Wohnungen finanzieren? Möglich wurde dies durch den Einstieg des Sozialen Zentrums als Projektpartner in den Housing-First-Fonds des Paritätischen Wohlfahrtsverbands NRW sowie dem Düsseldorfer Verein (Straßenmagazin) fiftyfifty. „Das Interesse Housing-First zu praktizieren ist in der Wohnungslosenhilfe groß, doch meistens fehlt sozialen Vereinen das Geld um selbst Wohnungen anzukaufen“, erklärt Projektkoordinatorin Sylvia Rietenberg des Paritätischen NRW. Aus dem Fonds erhalten die Träger das Grundkapital zur Finanzierung der zweckgebundenen Eigentumswohnungen. Darüber hinaus bietet der Housing-First-Fonds fachliche Unterstützung: Mitarbeiter/innen der Projektpartner erhalten Weiterbildungen für die praktische Umsetzung von Housing-First. Ein Konzept, das auch das Land NRW überzeugte: Die Durchführung wird durch das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW gefördert. Der Fonds selbst speist sich aus dem Verkauf von Bildern, u.a. spendete Gerhard Richter hierzu 18 Drucke seiner abstrakten „Cage“-Reihe. Diese verkauft fiftyfifty über eine eigens hierfür eingerichtete Benefiz-Galerie in Düsseldorf. Das erste Richter Set war schnell vergriffen und der Fonds gut gefüllt. In Düsseldorf konnten bereits rund 50 Wohnungen gekauft werden. So wird Kunst zu Wohnraum – jetzt auch in Dortmund. Weitere Kooperationspartner in der Stadt sind an der Umsetzung interessiert, so ist bspw. Bodo e.V. Herausgeber – des gleichnamigen Straßenmagazins – ebenfalls Partner des Housing-First-Fonds.

Housing-First-Wohnungen sind dezentral verortet und befinden sich in „normalen“ Mietshäusern und Wohnumfeldern – auch ein Schutz vor Stigmatisierung, denn die Adresse lässt keinerlei Hinweis auf eine bestimmte Vergangenheit zu, was bei einschlägig bekannten institutionalisierten Wohneinrichtungen hingegen der Fall wäre – und bietet somit die große Chance sich Schritt für Schritt auf eine neue Wohngemeinschaft einlassen zu können und ein neues Leben zu beginnen.

Das Soziale Zentrum sucht weiterhin Wohnungen für 1 – 2 Personen zur Miete oder zum Kauf. Sollten Sie Interesse haben das Housing-First-Projekt zu unterstützen, wenden Sie sich bitte direkt an:

Frau Isabel Cramer
Soziales Zentrum Dortmund e.V.
Westhoffstraße 8-12
44145 Dortmund
Tel.: 02 31 – 84 03 41

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