Feedback, die Fachstelle für Jugendberatung und Suchtvorbeugung, hat die Kinder- und Jugendtreffs „Keck“, „Konkret“ und…
Große Sorgen um die Mieterinnen
Die Bewohnerinnen ringen hörbar nach Luft. So eben hat Isabel Cramer als Vorständin des Sozialen Zentrums im Rahmen der Mieterversammlung die neuen Energieabschläge verkünden müssen. Fast 50 der insgesamt 61 Mieterinnen sind vor Ort, und wissen jetzt kaum weiter.
„Statt bisher etwas mehr als 30.000 Euro müssen wir ab Januar mehr als 144.000 Euro monatlich an den Energieversorger für das Gas bezahlen“, erklärt Cramer. Ähnlich sieht es bei der Stromversorgung aus. Schlugen diese Kosten bisher mit 17.000 Euro pro Monat nieder, sind künftig mehr als 70.000 Euro pro Monat zu entrichten. Für die Mieterinnen bedeutet das, monatlich mehr als 400 Euro zusätzlich zu den Mietkosten für die Energie zu zahlen.
Energiegeld reicht nicht aus
Die 61 Wohnungen des Sozialen Zentrums sind in ihrer Größe und im Zuschnitt für genau jene Menschen gedacht, die günstigen Wohnraum benötigen. Viele der Mieterinnen erhalten Förderungen vom Jobcenter oder Unterstützung vom Sozialamt. Die meisten Sorgen machen sich die Menschen, die hier nur von einer kleinen Rente in der Dortmunder Nordstadt leben. „Der einmalige Energiezuschuss wird dafür nicht annähernd ausreichen“, so eine Mieterin.
Vorständin Isabel Cramer verspricht allen Hilfe und Unterstützung. „Wir schauen darauf, dass sie ihre Anträge an das Sozial- oder Wohnungsamt nicht allein ausfüllen müssen“, sagt sie. Und erinnert alle gleichzeitig daran, gemeinsam so viel Energie zu sparen wie möglich. Wenn möglich, möchte sie einen Vertreter der Verbraucherzentrale ins Haus holen, wohl wissend, dass diese Experten gerade mehr als gefragt sind. „Stecken sie uns gern einen Zettel in den Briefkasten, wenn sie eine Idee für Einsparungen haben“, motiviert sie die Mieterinnen. Gemeinsam geht man einige Punkte durch.
Mehr Energie einsparen
Schon jetzt ist vieles optimiert. Leuchten im Flur reagieren nur auf Bewegung, viele Leuchtmittel sind schon gegen LED-Leuchten ausgetauscht worden. „Wir suchen dennoch weiterhin nach allen kleinen Möglichkeiten, noch mehr Energie zu sparen“, so Isabel Cramer. Alle Mieterinnen erhalten eine Übersicht über die größten Verbraucher in den Wohnungen, gleichzeitig auch Spartipps vom Wirtschaftsministerium.
Für das Soziale Zentrum kommt die Vertragsänderung zum Januar 2023 zum ungünstigen Zeitpunkt. Die Maßnahmen für die energetische Sanierung haben erst vor wenigen Wochen begonnen. Sie werden sich bis zur Mitte des Jahres hinziehen. Im ersten Abschnitt ist das Mauerwerk schon hinter einer dicken Steinwolle-Schicht verborgen. Abschnitt für Abschnitt wird damit die komplette Fassade des 1982 gebauten Gebäudes nach modernsten Kriterien erneuert. Sie wird künftig viel Energie einsparen. Doch immerhin liegt der Jahresverbrauch des Gebäudes bei annähernd 600.000 Kilowattstunden.
Brandbrief an die Ministerinnen
Ergänzt werden soll die Sanierung im nächsten Jahr mit einem Gründach. Geplant sind nach Cramer auch Photovoltaik-Module, um künftig damit selbst Strom produzieren zu können. Schon in den letzten Jahren waren die meisten Fenster erneuert worden. Die letzten Fenster werden in den nächsten Wochen ausgetauscht.
Das Soziale Zentrum e.V. ist Mitglied des Paritätischen Landesverbands Nordrhein-Westfalen. Bereits am 8. September hat der Gesamtverband in Berlin einen „Brandbrief“ an mehrere Ministerien geschickt.